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NAMUR-Award 2019

vom 2019-11-11

Auf der NAMUR-Hauptsitzung wurden am 8. November 2019 drei NAMUR-Awards für hervorragende Dissertationen und Masterarbeiten vergeben.

Dr. Ing. Daniel Haßkerl erhielt für seine Dissertation „Economic Performance Optimization by Direct Optimizing Control Applied to Reactive Distillation Processes“ den Award. Die Arbeit wurde an der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund angefertigt und von Herrn Prof. Dr. Sebastian Engell betreut.

Heute ist ein wichtiger Aspekt der Prozessführung die wirtschaftlich motivierten Optimierung, zum Beispiel zur Steigerung des Durchsatzes oder des Gewinns. Dies wird auch als „Economic MPC“ oder „Direct Optimizing Control“ bezeichnet.
Herr Haßkerl hat sich in seiner Arbeit jedoch erstmals mit der ökonomischen Echtzeitoptimierung eines komplexen Prozesses, einer Reaktiv-Rektifikation, beschäftig. Es gelang Ihm dabei zu zeigen, dass online Optimierungen komplexer Prozesse mit nichtlineare modell-prädiktiven Regelungen (NMPC) möglich sind.

Die Masterarbeit „Analyse der Einsatzmöglichkeiten von Produktions-Modul-Beschreibungen für die produktionsnahe Logistik “ von Frau Sophia Cordes wurde ebenfalls mit den NAMUR-Award prämiert. Die Arbeit wurde am Institut für Automatisierungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg erstellt und von Herrn Prof. Dr. Alexander Fay betreut.

Frau Cordes hat sich im Rahmen Ihrer Masterarbeit damit beschäftigt, ob das Modul Type Package (MTP) in der Modularisierung der produktionsnahen Logistik eingesetzt werden kann, um Logistikanlagen nach dem Plug-and-Operate-Prinzip zu automatisieren und ob eine mit der Produktion integrierte Automatisierungslösung auch hier umsetzbar ist.
Die Hypothese, dass der „NAMUR-MTP-Zustandsautomat“ für die Prozessführung einer modularen Anlage in der produktionsnahen Logistik der Prozessindustrie angewendet werden kann, konnte sie in ihrer Masterarbeit in einer vorgenommenen Simulation der horizontalen sowie vertikalen Kommunikation bestätigen.

Einen weiteren NAMUR-Award bekam Artan Markaj für seine Masterarbeit „Verfügbarkeitsanalyse verfahrenstechnischer Anlagen durch stochastische Zustandsmodellierung unterschiedlicher Instandhaltungsszenarien unter Verwendung von Risiko‐und Fehlerauswirkungsanalysen“.  Die Arbeit wurde ebenfalls am Institut für Automatisierungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg erstellt und von Herrn Prof. Dr. Alexander Fay betreut.

Herr Markaj hat sich in seiner Masterarbeit mit der Verfügbarkeit verfahrenstechnischer Anlagen unter Anwendung eines ganzheitlichen Ansatzes beschäftigt, der das Ausfallverhalten der Komponenten berücksichtigt, systematische Verknüpfungen von Modellierungen auch mit externen Datenquellen möglich macht und daraus sowohl quantitative Vergleichbarkeit von Instandhaltungsmaßnahmen und Bewertungen von Systemverfügbarkeiten ermöglicht.
Die Zuverlässigkeit und damit die Systemverfügbarkeiten spielen in der produzierenden Industrie eine enorme Rolle und sind daher bereits in den frühen Phasen des Engineerings ein wichtiger Faktor, da hier zukünftige Kosten im Gesamtlebenszyklus der Anlage am stärksten beeinflusst werden können.

Die NAMUR gratuliert den Gewinnern.

v.l.n.r.: Dreier, Engell, Haßkerl, Cordes, Markaj, Fay, Hanisch

Die NAMUR vergibt jährlich den NAMUR-Award für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten (Diplom/Master und Promotion) an den Hochschulen und Universitäten auf dem Gebiet der intelligenten Prozess- und Betriebsführung.
Der Award ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro für eine Diplom-/Masterarbeit und mit 2.000 Euro für eine Promotionsarbeit dotiert.
Zusätzlich vergibt die NAMUR jeweils 2.500 € für die betreuenden Lehrstühle der Gewinner zur Verwendung für die Förderung des Nachwuchses in der Prozessautomatisierung.


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